Künstliche Intelligenz und Pädagogik – ein Plädoyer für eine Perspektiverweiterung

Autor*innen

DOI:

https://doi.org/10.21240/lbzm/24/11

Schlagworte:

Künstliche Intelligenz, KI|AI, generative KI | GenAI, ChatGPT, KNN|ANN, Erziehungswissenschaft, Medienpädagogik, Schulpädagogik, KI in der Bildung|AIED, Erklärbare KI|explainable AI, menschzentrierte KI|Human-centered AI

Abstract

In diesem Text begründe ich, warum die Pädagogik ihre theoretischen Bezüge und Praxisfelder um KI erweitern sollte. Die historisch-genealogische Sicht auf technische Medieninnovationen zeigt, dass Medien stets neue Möglichkeitsräume für Individuen und Gesellschaften angeboten haben. Diese neuen Möglichkeiten waren aber nie voraussetzungsfrei: So ermöglichte der Buchdruck zwar neue Bildungszugänge, erforderte zugleich aber alphabetisierte Leser*innen. In vergleichbarer Weise geben Social-Media-Plattformen potentiell allen Menschen eine öffentlich wahrnehmbare Stimme und vernetzen sie global, aber sie erfordern kritische Rezipient*innen.
Um Menschen im Umgang mit ‚dieser revolutionären KI-Technologie‘ zu befähigen, werden aktuell beinah reflexartig ‚KI-Kompetenzen‘ gefordert. Ich frage mich, wie Individuen mit einer KI kritisch und selbstbestimmt umgehen können, wenn wir das Gegenüber weder einschätzen noch beeinflussen können? Ich frage mich außerdem, ob mit (generativer) KI tatsächlich eine ‚Revolution‘ einhergeht und ob der Technologiebegriff hier passt.
Die kritische Diskussion einiger Missverständnisse erscheint geboten. Dieser Text beleuchtet hierfür zunächst die grundlegenden Funktionsweisen KI-basierter Medien, skizziert deren gesellschaftliche Bedeutung und entfaltet sieben Argumente, warum sich die Pädagogik in Theorie und Praxis mit KI befassen sollte.

Autor/innen-Biografie

Thomas Knaus, Ludwigsburg University of Education | PH Ludwigsburg & Centre for Educational Technology | FTzM

Thomas Knaus ist Professor für Erziehungswissenschaft SP Medienpädagogik und Leiter der Abt. Medienpädagogik der PH Ludwigsburg, Wiss. Direktor des FTzM und Honorarprofessor für Bildungsinformatik am Fb Informatik der Frankfurt UAS; zuvor war er als Universitätsprofessor für Allgemeine Erziehungswissenschaft in Erlangen-Nürnberg sowie u. a. an der Universität Wien als Visiting Professor tätig; seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind u. a. der digitale Wandel in Bildungseinrichtungen; er engagiert sich u. a. im Lenkungskreis der Initiative KBoM, im erweiterten Vorstand der GMK, der Fachgruppe Schule sowie als Sprecher der Fachgruppe Qualitative Forschung. thomas.knaus@ph-ludwigsburg.de | www.thomas-knaus.de

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Veröffentlicht

2024-09-05

Zitationsvorschlag

Knaus, T. (2024). Künstliche Intelligenz und Pädagogik – ein Plädoyer für eine Perspektiverweiterung. Ludwigsburger Beiträge Zur Medienpädagogik, 24, 1–34. https://doi.org/10.21240/lbzm/24/11

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