Ist das Kunst… oder kann das die KI?
Zum Verhältnis von menschlicher und künstlicher Kreativität (Editorial)
DOI:
https://doi.org/10.21240/lbzm/24/01Schlagworte:
Künstliche Intelligenz, KI|AI, generative KI | GenAI, ChatGPT, Medienpädagogik, Kreativität, KI und Kreativität, Intelligenz, Spontaneität, EditorialAbstract
Kreativität ist – neben kritischem Denken, Kommunikation und Kollaboration – eine der vier sogenannten 21st Century Skills sowie eine der zentralen Leitkategorien der Medienpädagogik: Das Motto „kreativ und kritisch mit Medien“ beflügelt sowohl Ansätze der medienpädagogischen Praxis als auch ihre konzeptionellen und theoretischen Arbeiten. Kreativität wird dabei als die Fähigkeit verstanden, neue Ideen zu entwickeln und gestalterisch oder schöpferisch tätig zu sein. In genau diese menschlichen Prozesse des schöpferischen Tätigseins mischen sich heute zunehmend nicht-menschliche – künstliche – Akteur*innen.
Im aktuellen Diskurs steht Künstliche Intelligenz (KI) für ein multidisziplinäres Forschungsfeld, das im Wesentlichen durch die Informatik geprägt wurde und in dem wissensbasierte Systeme, das maschinelle Lernen und heute insbesondere das so genannte Deep Learning auf Basis künstlicher neuronaler Netze (KNN) im Fokus stehen. Dieses keineswegs neue Forschungsfeld hat in den letzten Jahrzehnten Anwendungen hervorgebracht, die bereits umfänglich Einzug in unseren Alltag gehalten haben. Hierzu gehören Expert*innensysteme, Sprachassistenten, Dialogsysteme wie Chatbots und Text-, Bild-, Musik- und Videogeneratoren sowie sensor- und kameragesteuerte (Industrie-) Roboter und selbstfahrende Fahrzeuge. Auf generativer KI basierende Anwendungen und Tools schreiben heute Balladen und Essays, erzeugen Bilder und Videos aus sprachlichen Beschreibungen, musizieren im Stile bekannter Künstler*innen und erstellen Filme. Sie integrieren sich heute also zunehmend in solche Prozesse, die als Ausdrucksformen typisch menschlicher Kreativität gelten. Was bedeuten diese Phänomene für das Verhältnis zwischen Menschen und Technik sowie für unsere Vorstellung von Kreativität?
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