Bildung in der Nächsten Gesellschaft – Eine postdigitale Sicht auf neue Formen der Subjektivierung
DOI:
https://doi.org/10.21240/lbzm/23/04Schlagworte:
Digitalität, Postdigital, Souveränität, BildungstheorieAbstract
Die gesellschaftliche Medienwelt hat sich seit Dieter Baackes Arbeiten grundlegend verändert. Ging es in den 1970er-Jahren um Massenmedien, die in der Freizeit von Jugendlichen zunehmend an Bedeutung gewannen, durchdringt die digitale Medientechnik heute die gesellschaftliche Kommunikation. Dirk Baecker beschreibt als zentrale Herausforderung der "Nächsten Gesellschaft" die Bewältigung des Kontrollverlusts, der durch das Verwobensein der Technik mit gesellschaftlichen Handlungspraktiken ihre Leistungsfähigkeit ausgeht. Aus postdigitaler Sicht lassen sich Transformationen von Ordnungen des Wissens durch das Zusammenspiel von (auch unsichtbaren, digitalen) Akteuren analysieren. Während die ursprüngliche Zielperspektive von Medienkompetenz wesentlich auf Partizipation, Diskurs und gesellschaftliche Veränderung ausgerichtet war, schreiben aktuelle Entwürfe einer "digitalen Kompetenz" die Unsicherheit, die mit den Einschnitten der digitalen Epoche einhergehen, regelmäßig dem Individuum zu. Die Idee eines autonomen Subjekts, das durch Bildung Mündigkeit und Souveränität gewinnt, wird jedoch brüchig. Es gilt, den Bildungsbegriff zu befragen, und an Ansätze relationaler Bildungsprozesse anzuschließen. Es geht um einen Bildungsbegriff, der die Bedeutung von Bildung in einer durch das Digitale geprägten Gesellschaft reflektiert und dabei die Idee von Souveränität und Subjektivation neu positioniert.
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