Online-LEERprozesse? Von den Bildungs(un)möglichkeiten des digitalen Studierens aus Lehrenden- und Studierendenperspektive
Ein Dilemma in drei Akten
DOI:
https://doi.org/10.21240/lbzm/22/11Schlagworte:
Hochschulbildung in digital geprägten Welten, digitale Ungleichheiten, unsichtbares Publikum, Zoom Fatigue, Hybrid-Lehre, Doing Media EducationAbstract
In dem vorliegenden Theaterstück werden die aufgrund der COVID-19-Pandemie und zum Schutz gesellschaftlich vulnerabler Menschen notwendigen drei Semester im Online-Format analysiert und theoretisch verortet. Entsprechend der klassischen 3-Akt-Struktur werden im ersten Akt, dem Sommersemester 2020, die Hintergrundgeschichte, der Handlungsort und die wichtigsten Charaktere vorgestellt. So sind der Ausgangspunkt und das Vorgehen der Hochschule Esslingen zur Aufrechterhaltung von Lehr-Lernprozessen Bestandteil des Prologs; der Hauptkonflikt des ersten Online-Semesters, der im Fachdiskurs als „Emergency-Remote-Teachin“ (Hodges et al. 2020) bezeichnet wird, schimmert in mehreren Szenen auf. Von digitalen Ungleichheiten über aus- und eingeschaltete Kameras bis zum ersten Wendepunkt, dem experimentellen Entkommen des Notfall-Fern-Unterrichts handeln diese kleineren Einheiten des ersten Aktes.
Der zweite Akt, das Wintersemester 2020/21, stellt – dramaturgisch gesehen – den Hauptteil dar, in dem – wieder in fiktiven Dialogen zwischen den Hauptakteuren, den Lehrenden und Studierenden – die Digitalisierung der Hochschulbildung thematisiert wird. Den Protagonist*innen begegnen die durch ihren Widersacher verursachten Hindernisse einer ausschließlich online verlaufenden Hochschulbildung wie z. B. „Zoom Fatigue“ (Bailenson 2021), das Fehlen des Lebensortes Hochschule (vgl. Traus et al. 2020) u.a.m. Wie aus einem 3-Akt-Theaterstück bekannt, erhalten die Hauptakteure einen Hinweis von richtungsweisender Bedeutung zur Lösung des Hauptkonfliktes und der dritte Akt beginnt.
Im Sommersemester 2021 setzen sich die krisenhaften Situationen fort, doch besteht aufgrund von Schnelltest, Impfungen und den Erkenntnissen über die Grenzen und Potentiale der Online-Lehre Aussicht auf zukünftige Lehrveranstaltungen im Präsenz-, Online- und Hybrid-Format, die wiederum für eine vielfältige Hochschulbildung in digital geprägten Welten stehen.
Der Epilog bildet die in den einzelnen Szenen implizit beschriebene Ermöglichung und Verunmöglichung von Bildungsprozessen sowie die beim digitalen Studieren entstandene Leere und Lehre zusammenfassend ab.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2022 Verena Ketter, Celine Brauch, Pia Elser, Isabell Freier, Yasmin Roob

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.