Die erkenntnistheoretische Dimension des konstitutiven Charakters des gegenwärtigen Mediensettings.

Autor*innen

  • Peter Schmitt Realschullehrer in Freiberg am Neckar

DOI:

https://doi.org/10.21240/lbzm/19/13

Abstract

Die Frage nach Wissen und Erkenntnis geht heute Hand in Hand mit der nach einem Internetzugang. Tatsächlich erübrigen sich die meisten inhaltlichen Diskussionen mit dem Aufrufen der passenden Website. Das Internet der Dinge verheißt zudem eine Welt der implementierten Information. Die Smartphones, Smartcars, Smartwatches etc. sind für viele bereits eine dem Leben apriorisch zukommende intelligente Umwelt, der man sich wiederum zu bedienen wissen muss. Sie stehen insofern für eine Zäsur des informationellen Selbstverständnisses des Menschen. Nicht mehr der Mensch weiß, sondern die Geräte um ihn herum. Der Studiengang "Digital Humanities" steht paradigmatisch für eine Zeitenwende in den universitären Geisteswissenschaften. Es heißt, der Mensch der Zukunft wird ein digitales Wesen sein. Doch wird tatsächlich unser Verstand digitalisiert? Sind -mit Kants Worten gesprochen -die Untersuchungen der "eigentlichen Grundsätze des Verstandes"(Kant 2003, S. 589) nicht mehr eine Analyse menschlichen Vermögens, sondern eine der Technik, der Cloud? Im Folgenden wird der Weg zu einer umfassenden Quantifizierung des Wissens nachgezeichnet. Diese stellt die Grundlage für die heutige Annahme von auslagerbarem Wissen dar. Zur Einleitung und Veranschaulichung habe ich eine kurze Episode aus Michail Bulgakows "Arztgeschichten" gewählt. Danach wird das eigenartige Phänomen des "digitalen Fakts" beschrieben. Daraufhin wird auf die Möglichkeit der Digitalisierung unseres Geistes eingegangen. In diesem Zusammenhang ist von den "extended minds" die Rede. Der Mensch selbst erscheint in der Ära der Digitalisierung als "augmented human", der ohne seine smarte Umwelt scheinbar nur noch ein verkürztes intellektuelles Dasein fristet.

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Veröffentlicht

2017-01-01

Zitationsvorschlag

Schmitt, P. (2017). Die erkenntnistheoretische Dimension des konstitutiven Charakters des gegenwärtigen Mediensettings. Ludwigsburger Beiträge Zur Medienpädagogik, 19, 1–10. https://doi.org/10.21240/lbzm/19/13

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